NaturFreunde begegnen Hölderlin in Lauffen.

Ein Bericht von Sibylle Sennecke (NaturFreundin aus Brackenheim)

Zu einem kulturellen Angebot der Fachgruppe „Kultur und Reisen“ kamen 16 TN nach Lauffen a.N. Von den meisten der Anwesenden in der Vergangenheit wenig gelesen, näherten wir uns dem Dichter Hölderlin, der 1770 in Lauffen geboren, nur 4 Jahre seines Lebens hier zubrachte, bevor die Familie nach Nürtingen zog.

Zu Beginn fanden sich alle vor dem örtl. Kreisel ein, auf dem sich ein sehenswertes Kunstwerk befindet. Geschaffen vom bekannten Künstler Peter Lenk, wurde die Skulptur „Hölderlin im Kreisverkehr“ 2003 enthüllt. Die Figuren greifen die Beziehungen zu anderen Dichtern auf, die stellvertretend für die Einflüsse auf die Werke Hölderlins sind. Weiter ging es zum Denkmal im ehemaligen Klosterareal. Dort befindet sich eine Plakette mit Hölderlins Porträt, das anlässlich seines 100. Geburtstages 1870 entstand. Ergänzt wird die Plakette noch mit einem Vierzeiler aus Hölderlins „Wanderer“.

Sibylle Sennecke (NaturFreundin aus Brackenheim) und K.E. Schmitt (Hölderlinverein Lauffen) organisierten den lebendigen Kulturevent.

Das Hauptziel des Tages, das Geburtshaus in der Nordheimer Str. 5 erwartete uns nun. Erst 1970 wurde im Stadtarchiv in Lauffen entdeckt, welches das Privathaus der Familie Hölderlin ist. Die Stadt ließ es aufwändig restaurieren und weitgehendst historisch belegbar, modernen musealen Ansprüchen genügend, der Öffentlichkeit zugänglich machen.

Im Innenhof steht seit 2022 eine große Bronzeplastik Hölderlins. Der Künstler Thomas Duttenhoefer zeigt mit seiner Skulptur einen dynamisch ausschreitenden Dichter, der zeitlebens gerne unterwegs war. In der linken Hand hält er symbolisch eine im antiken Griechenland gebräuchliche Münze, in der rechten Hand selbstredend eine Schreibfeder.

Im Inneren des Hauses werden über 3 Etagen die verschiedenen Facetten Hölderlins gezeigt. Dank der kompetenten Führung durch K.E. Schmitt vom Hölderlinverein in Lauffen, wurde Hölderlins Biografie und seine Dichtung sehr lebendig wiedergegeben. Seine politische Einstellung, seine philosophischen Gedanken, seine Eigenwilligkeit, familiäre und freundschaftliche Beziehungen nahmen Einfluss auf seine Dichtung.

Wir waren beeindruckt, fanden die Ausstellung sehr sehenswert und vor allem durch verschiedene Installationen zeitgerecht aufgemacht. Nach dieser umfangreichen Geistesnahrung ließen wir uns noch kulinarisch in der Klostergartenlaube verwöhnen und ließen den nachmittag gemütlich ausklingen.